BienenBlumen-Netz

Das BienenBlumen-Netz – eine Initiative gegen das Artensterben

Um dem Artensterben, sowohl in der Pflanzen-, als auch in der Tierwelt nicht tatenlos zuzusehen, ist das BienenBlumen-Netz gegründet worden.
Das BienenBlumen-Netz will einheimische Wildstauden vermehren und diese in die Gärten bringen. Diese Initiative ist im Rahmen des Netzwerks Blühende Landschaft angesiedelt und wird gefördert durch die Zukunftsstadt 2030+ Lüneburg.
Bei BienenBlumen denkt man zuerst an die Honigbiene, wir meinen aber vor allem die 450 Arten von Wildbienen, die in Niedersachsen beheimatet sind. Und wir meinen die noch zahlreicheren Schmetterlingsarten.
Wildbienen und Schmetterlinge sind in ihrer Nahrungsauswahl meist sehr speziell und können sich nur vermehren, wenn sie einheimische Pflanzen vorfinden. Und die gibt es in den Gärten nur selten. Auch aus der freien Landschaft verschwinden sie immer stärker.
Gerade die Wildbienenarten haben nur einen kleinen Flugradius. Deshalb ist ein dichtes Netz von kleinen Biotopen die beste Voraussetzung, um sie zu fördern. Ein englisches Forscherteam hat nachgewiesen, dass eine Größe von 4 m² vollkommen ausreichend ist.

Hier die Karte mit den Standorten unserer Initiative und der Zugang zur Mitgliederliste (passwortgeschützt):

Zusammen mit zwei Wildbienenspezialist*innen und mit Hilfe der Informationen des Bundesamtes für Naturschutz (Floraweb) über Nahrungspflanzen von Schmetterlingen, haben wir 30 Arten einheimischer Wildstauden ausgewählt, die für Schmetterlinge und die spezielle regionale Population von Wildbienen besonders geeignet sind.
Diese 30 Arten sollen teils im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorgezogen werden, teils direkt ins Freiland gesät werden. Da die Wildstauden aber nicht einen jahrhundertelangen Ausleseprozess von Menschenhand durchlaufen haben wie unsere Kulturpflanzen, sind sie in ihrem Keimverhalten sehr eigenwillig, eben „wild“. Das kann jeder bestätigen, der schon einmal versucht hat, eine Blumenwiese anzusäen. Von den 60 Arten, die in guten Blühmischungen enthalten sind, keimen bestenfalls 20 Arten.
Wir haben deshalb für die Aussaat ein Konzept entwickelt, das die Bedürfnisse der einzelnen Arten besser berücksichtigt.

Ihre Bedürfnisse an den Boden können bei einem 4 m² großen Beet durch das Ausbringen einer dünnen Kompostschicht ausgeglichen werden.
Die Samen betreffend muss man bedenken, dass es Frostkeimer gibt, die nur auflaufen, wenn sie nach der Aussaat mehrere Wochen Kälte abbekommen haben. Und man muss wissen, dass es bei den Wildstauden Dunkelkeimer gibt, die mit Erde bedeckt sein wollen und Lichtkeimer, die nur wachsen, wenn sie obenauf liegen. Wenn man beide Gruppen gemeinsam aussät, hat immer eine das Nachsehen. Harkt man die Saat ein, können die Lichtkeimer nicht sprossen, lässt man die Saat obenauf liegen, kommen die Dunkelkeimer nicht zum Zug.
Diese ganzen Zusammenhänge praxistauglich zu berücksichtigen, ist auch Teil unserer Arbeit.

Jeder, der bei unserem Vermehrungsprojekt mitarbeitet, zieht die Stauden nicht nur für sich an, sondern erzielt durch Austausch mit den anderen Teilnehmern des Projekts eine möglichst große Vielfalt. So entstehen viele artenreiche, etwa 4 m² große Minibiotope. In den Folgejahren können diese dann größer und das Netz engmaschiger werden, indem man die Anzahl der Beete im eigenen Garten vergrößert oder an Freunde, Nachbarn oder soziale Einrichtungen einen Teil seiner Wildstauden abgibt.

Praktische Durchführung:

Die praktischen Arbeiten beginnen Ende Februar. Ein gemeinsames Treffen davor, zum Verteilen von Samen und Anzuchtmaterial, wird rechtzeitig bekannt gegeben.

  1. Termin: Jeder angemeldete Teilnehmerin erhält eine Grundausstattung für die Anzucht der etwa 200 Pflänzchen 3 verschiedener Arten und das Saatgut dazu. Die Arten haben wir nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählt.
  2. Termin: Ein Treffen Anfang Mai zum Austausch der Pflänzchen und für Informationen nach Anfrage.

Bei Interesse können Sie gerne eine Mail an e.parnitzke@outlook.de senden.

Wer die Initiative unterstützen, aber nicht selbst vermehren will, kann hier spenden:
https://www.mellifera.de/spenden-statt-geschenke/?bienenblumen-netz

Kooperationspartner

Zukunftsstadt 2030+ Lüneburg, Projekt „Bunt ist das neue Grün“ Ausstattung für 20 Vermehrer
Netzwerk Blühende Landschaft Saatgutkosten und Spendenseite

Bei einem Gespräch im Büro der Zukunftsstadt Lüneburg 2030 + wurde von der Leiterin, Frau Reimann, signalisiert, dass unser Vorhaben im Projekt „Bunt ist das neue Grün“ gefördert werden kann. Wir erhalten eine Zuwendung, die uns erlaubt das nötige Material für 20 Vermehrer anzuschaffen.

Das gibt schon mal Luft. Hier der Wortlaut:

Hallo Herr Parnitzke,

ich wollte Ihnen nun endlich mitteilen, dass wir Ihre Aktion der „Wildstauden-Vermehrung“ finanziell mit 1.082,00 Euro aus dem Budget der Zukunftsstadt unterstützen. Wir freuen uns, über das gelungene Projekt! Im Anhang finden Sie den schriftlichen Vermerk mit einigen Hinweisen zu Sponsoring-Hinweis und Abrechnung.

Hier dazu ergänzend ein paar Kurz-Notizen:

· Uns wäre sehr wichtig, über die Aktionen auch in unseren Medien-Kanälen zu berichten. Bitte halten Sie uns auf dem laufenden, wenn Treffen oder bestimmte Arbeitsschritte stattfinden. Schicken Sie uns evtl. auch Fotos

· Bitte weisen Sie bei den Aktionen auf die Unterstützung der Zukunftsstadt hin (im Anhang unser Logo bzw. eine Bildmarke)

· Bitte beachten Sie, dass wir es bevorzugen Rechnungen direkt zu begleichen (also bei den Firmen, wo wir Material kaufen) anstatt das Geld an Sie zu erstatten (wenn dies so möglich ist).

Ich kann Ihnen gerne unseren Vermerk auch per Post schicken oder Sie holen sich den Ausdruck hier ab, wenn Sie das nächste Mal in Lüneburg sind.

Mit besten Grüßen

Sara Reima

Wichtiger Ansprechpartner wird auch das Netzwerk Blühende Landschaft sein. Vielleicht können wir bei denen ein Spendenkonto einrichten. Dann könnten potentielle Geldgeber ihre Spende steuerlich absetzen.

Erstes Anschreiben

Als Leser*innen meines Newsletters wisst ihr alle über die Bedeutung der einheimischen Wildstauden und -sträucher Bescheid. Sie sind Nektar- und Pollenpflanzen, bzw. Raupen-Futterpflanzen für unsere bedrohten Insekten.
In den Gärten in Stadt und Landkreis Lüneburg finden sich aber überwiegend Pflanzen, die aus anderen Weltgegenden kommen. Sie sind für die Wildbienen, Schmetterlinge und Co. nahezu wertlos. Wollen wir dem Insektensterben nicht tatenlos zusehen, muss sich das ändern und ich habe eine Idee, wie wir gemeinsam etwas dazu beitragen können. Indem wir die Artenvielfalt in unseren Gärten erhöhen.

Es wäre schön, wenn ein paar Leute bereit sind, möglichst mit ein bisschen gärtnerischer Erfahrung, ein paar Stunden Zeit im Jahr für diese Sache zu opfern.

Es geht darum, im Garten oder auf der Fensterbank Wildstauden anzuziehen.
Wenn sich nur 10 Leute finden und jeder zieht 200 Pflanzen an, so hätten wir schon 2000 BienenBlumen. Jeder vermehrt nur zwei Arten, also 100 Pflanzen einer Art. Im Mai, wenn die Pflänzchen groß genug sind, treffen wir uns und tauschen uns so aus, dass jeder von allen 20 Arten jeweils 10 Pflanzen abbekommt. Sein Bestand beträgt dann wieder 200 Pflanzen, doch nun aus 20 verschiedenen Arten.
Ich hoffe, als Sponsoren einen oder mehrere Kooperationspartner zu finden, die z.B. das Saatgut und die notwendige Ausrüstung (Multitopfplatten, Jiffy-Töpfe, Aussaatschalen, Aussaaterde) finanzieren. Da käme einmal das Zukunftsstadtbüro Lüneburg 2030+ in Frage, der Nabu Lüneburg, BUND Niedersachsen und, wohl das Naheliegendste, das Netzerk blühende Landschaft. Vorher aber muss ich erfahren, ob überhaupt jemand bereit ist, bei so einem Unternehmen mitzumachen. Deshalb bei Interesse bitte auf diese Mail antworten oder an e.parnitzke@outlook.de schreiben.
Ich würde eine genaue Anleitung geben, was wann und wie gemacht werden muss. Die Anzucht der Wildstauden ist ja nicht so ganz leicht. Unter anderem auch deshalb kann man sie nicht so einfach irgendwo kaufen (außer in meinem BienenBlumen-Garten, bzw. im Internet zu „Apothekerpreisen“). Nur Saatgut abzugeben und es direkt im Garten auszusäen, wäre auch eine Option. Aber die Erfolgsquote bei der Keimung der einzelnen Arten ist bei Voranzucht bedeutend höher. Nur so ist man sicher, die gewünschten Pflanzen erfolgreich zu kultivieren.
An Arbeitsaufwand kann man rechnen: Eine halbe Stunde für die Aussaat und drei Stunden (als Ungeübte) für das Pikieren, d. h. von der Aussaatschale in die Jiffy-Töpfe vereinzeln. Und die ganze Zeit muss natürlich alles feucht gehalten werden. Und dann kommen noch zwei Treffen dazu, einmal im Februar, wo ihr das Saatgut und die Ausrüstung bekommt, und Mitte Mai zur Austauschaktion.
Da nicht jeder alle 200 Pflanzen bei sich in den Garten bringen soll, sondern nur ein Drittel von ihnen, 66, kann er an zwei andere Leuten seiner Wahl jeweils die gleiche Menge abgeben. Auf dem Gartenbeet nimmt das etwa 4 m² Platz in Anspruch.
So hätten wir schon bei nur 10 Vermehrern 30 kleine Biotope geschaffen, ein erstes BienenBlumen-Netz. Das kann dann in den Folgejahren zum einen weiter ausgedehnt, zum anderen immer engmaschiger werden. Und genau diese Biotopvermehrung braucht es, wenn wir den Wildbienen und Schmetterlingen helfen wollen.
Ich sehe das im BienenBlumen-Garten und auch auf der Bienenwiese in Harmstorf. Man pflanzt ein paar Blümchen und schon nach geringer Zeit stellen sich die vielfältigsten Insekten ein.

2. Rundschreiben

Liebe Teilnehmer, nun kann’s losgehen.
24 Leute interessieren sich näher für das Projekt und sind im Verteiler, 20 wollen aktiv mitvermehren. Toll!

Es ist ja so überaus befriedigend diese Babypflanzen großzuziehen und im Garten auszupflanzen oder sie an andere Leute weiterzugeben. Ich mache das nun schon seit 25 Jahren und die Begeisterung ist ungebrochen.
Unter den Interessenten an unserem Projekt sind einige, die schon viel Erfahrung haben, andere müssen erst noch lernen. Ich werde versuchen, ganz detaillierte Anweisung zu geben. Schriftlich, bei unseren Treffen und, wenn ihr wollt, auch per Video über die Software „MS TEAMS“, die ihr installieren könnt.


Letzte Woche war ich im Zukunftsstadtbüro in Lüneburg und habe schon eine ziemlich feste Zusage zur Übernahme der Fixkosten im Rahmen des Projekts „Bunt ist das neue Grün“. Schriftlich ist die aber noch nicht angekommen.
Ich will auf jeden Fall auch das Netzwerk Blühende Landschaft ansprechen, bin da gut bekannt, in der Hoffnung, dass die ein Spendenkonto für uns einrichten. Dann können Spender ihre Zuwendungen steuerlich absetzen.

3. Rundschreiben

(19.9.2022) Mit unserem Netzwerk geht es weiter voran! Zum einen übernimmt das Netzwerk Blühende Landschaft mit dem ich seit fast zehn Jahren zusammen arbeite, die Saatgutkosten und hat für uns als Regionalgruppe Lüneburg, ein Spendenkonto eingerichtet: https://www.mellifera.de/spenden-statt-geschenke/?bienenblumen-netz
Danke dafür.
Inhaltlich arbeiten Jakob Klucken und ich an einer Pflanzenliste, um die optimalen Arten für den Insektenschutz herauszufiltern. Mit unseren knapp 70 Pflanzen, die jeder für seinen Garten behält, kann man genau ein 4 m² Beet bepflanzen. Dazu die Arbeit einer englischen Forschergruppe im Anhang.
Teams ist zu bedienerunfreundlich, deshalb habe ich auf meiner Homepage eine Anlaufstelle eingerichtet: www.bienenblumen-garten.de und dann BienenBlumen-Netz. Da gibt es eine Karte mit unseren Standorten, die gesammelten Rundmails zum nachlesen und einen passwortgeschützten Bereich (wird in den nächsten Tagen eingerichtet), der nur für uns zugänglich und sichtbar ist. Hier soll eine Adressenliste eingerichtet werden. Diese Arbeit übernimmt dankenswerterweise Simone. Da gibt es bald Extrainfos, sobald alles steht.
Schon mal vormerken: Am 7.10.2022 17:30 Uhr gibt es eine Besichtigung des BienenBlumen-Beetes auf dem Marienplatz und anschließend um 18:00 einen Vortrag.
Titel bis jetzt gArtenvielfalt – Was tun für die Insekten! Im Heinrich-Heine-Haus.
Wenn wir noch mal ein paar sonnige Tage bekommen, würde ich gern Samen sammeln mit ein paar Leuten. Dazu dann kurzfristig mehr.