Allgemeines
Anders als der bekanntere Echte Thymian (Thymus vulgaris) ist der Quendel eine in Mitteleuropa heimische Pflanze. Er bildet rasenartige Matten und obwohl er nur niedrig wächst, setzt er sich gegen die Konkurrenz der Gräser durch. Er gedeiht am besten auf trockenen, nährstoffarmen Böden. Im Garten lässt er sich nicht nur als Bodendecker im Staudenbeet pflanzen, man kann ihn zusammen mit anderen kleinbleibenden Stauden in einer Niedrigst-Blühwiese verwenden (siehe7.2 auf Seite 71 ) oder in eine nicht allzu oft begangene Rasenfläche integrieren.
Vermehrung
Da sich die niederliegenden Triebe von selbst bewurzeln, lässt sich der Quendel leicht durch Teilung vermehren. Ebenso sind Stecklinge erfolgsversprechend, Aussaat ist von März bis Mai bei Vorkultur möglich, Direktsaat von April bis Juni.
Küche
Der Breitblättrige Thymian fördert die Verdauung fetter Speisen. Man reicht ihn zu Geflügel, Wild, Lamm, Fisch und Gemüse. Es lassen sich Kräuteressig und Kräuteröl herstellen. Er passt zu Suppen, Saucen und Kartoffeln. Sein Geschmack ist nicht so intensiv wie der des Echten Thymians.
Inhaltsstoffe
Man verwendet als Droge die blühenden getrockneten Zweige. Sie enthalten verschiedene ätherische Öle wie Thymol sowie Rosmarinsäure, Triterpene und Flavonoide.
Hausapotheke
Dem Breitblättrigen Thymian werden krampflösende und antimikrobielle Wirkungen zugesprochen. Die Wirksamkeit ist ähnlich wie beim Echten Thymian (Thymus vulgaris). Bei seinen ätherischen Ölen ist die Zusammensetzung anders und deren Gehalt niedriger. Da die Gerbstoffe und der bittere Geschmack an der Wirkung beteiligt sind, wird das kompensiert. Man nutzt ihn in der Volksmedizin als Droge bei Erkrankungen der Atemwege (Husten) und außerdem innerlich und äußerlich als Badezusatz. Er wird bei Magen-Darm-Störungen und Appetitlosigkeit eingesetzt.
Sand-Thymian
Botanisch Thymus serpyllum
Der Sand-Thymian ist so eng mit dem Breitblättrigen Thymian verwandt, dass man ihn erst seit wenigen Jahrzehnten als eigene Art behandelt. Hauptunterscheidungsmerkmal ist die vollständige Behaarung des Stängels.