Allgemeines
Wie viele unserer bekannten Kräuter gehört auch der Ysop zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Gattung Ysope (Hyssopus) werden dezeit etwa sechs Arten gezählt. Neben dem hier vorgestellten echten Ysop gibt es noch einige Arten, die vor allem im südlichen und östlichen Russland angetroffen werden.
Merkmale
Im botanischen Sinne zählt die Pflanze zu den Halbsträuchern, da die Sproßachse mit der Zeit verholzt. Ysop ist demnach eine mehrjährige bzw. ausdauernde Pflanze. Das beliebte Würzkraut erreicht in der Regel Wuchshöhen zwischen 50 und 80 cm.
Die Blätter des Ysops sind klein, kurz zugespitzt, dunkelgrün und stehen sich gegenständig gegenüber. Die Blattlänge beträgt selten mehr als fünf Zentimeter. Die hohlen, vierkantigen Stängel sind im Gegensatz zu den Blättern mit kurzen Drüsenhaaren besetzt. Die Blüten des Ysops ähneln den Blüten anderen Lippenblütler wie Thymian oder Bohnenkraut. Die Blütezeit des Ysops liegt zwischen Juni und September. Die Blüten sind blau bis violett und bilden so genannte Scheinähren aus. Meist ist der Ysop an seinen charakteristischen, sehr aromatischen bzw. würzigen Duft.
Junge Blätter werden kleingehackt in Salate und Gemüse gegeben. Dort sollte der Ysop aufgrund seiner starken Würzkraft stets nur sparsam verwendet werden. In der Küche wird er ausschließlich frisch zubereitet, da Ysop beim Trocknen sehr an Aroma einbüßt. Auch wird Ysop bei der Parfümherstellung verwendet.
Inhaltsstoffe:
Ysop ist reich an ätherischen Ölen, vor allem Pinocamphon, Kampfer und Pinen. Darüber hinaus lassen sich mehrere Bitterstoffe und Gerbstoffe sowie Flavonoide finden.
Hausapotheke
Das ätherische Öl und die Gerbstoffe geben der Droge leicht entzündungshemmende, Auswurf fördernde und auch krampflösende Eigenschaften. In der Volksheilkunde wird die Pflanze z. B. zum Gurgeln bei Heiserkeit sowie bei Rachen- und Halsentzündungen, zu Waschungen und auch innerlich bei übermäßiger Schweißabsonderung eingesetzt. Außerdem wird Ysopkraut noch gelegentlich bei Husten und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
Für die Wirksamkeit gibt es bisher keine ausreichenden Belege.
Von Anwendungen in höheren Dosen über längere Zeit und speziell des ätherischen Öls mit dem neurotoxisch wirkenden Pinocamphon sollte man Abstand nehmen.
In Teemischungen ist die Beigabe von bis zu 5 % Ysopkraut als Geschmackskorrigens erlaubt.