September 2021

Hier die Nachrichten aus dem Garten Ausgabe September 2021

Die Pflanze des Monats ist die heimische Goldrute, die uns und den Insekten noch sehr spät in der Vegetationszeit einen reichen Blütenreigen schenkt. Sie darf nicht verwechselt werden mit der invasiven Kanadischen Goldrute. Sie ist eine schöne und anspruchslose Wildstaude, die sich mit ihrer langen Blütezeit ausgezeichnet für die Kultur im Garten eignet.

Blütenstand der heimischen Goldrute

Goldrute

Auch Echte Goldrute

Botanisch Solidago virgaurea

Familie der Korbblütengewächse

Höhe 40 cm bis 90 cm

Blüte gelb

Blütezeit Juli bis Oktober

Nektar gut Pollen mittel

Bestäuber Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen

Standort Sonne bis Halbschatten

Boden trocken, nährstoffarm

Die Goldrute Ende August

Am Sonnabend, den 18.09. ab 15:00 Uhr wollte ich mit der Samenernte auf der Bienenwiese in Harmstorf beginnen und suche noch Helfer. Wir müssten uns dazu telefonisch verständigen, weil das nur bei trockenem Wetter möglich ist. Wer Lust hat mitzumachen, ruft mich bitte unter 05851 7848 an. Hauptsächlich geht es um die Samen der Wilden Möhre, der Wiesenflockenblume, Rosa Malve, Dost, Alant, Kardendistel, Eibisch, Echte Goldrute und Teppichthymian.

Bringt bitte eine Rosenschere mit, alles andere besorge ich.

Die Anfahrt: Von Lüneburg aus kommend nehmt ihr die zweite Abfahrt von der B 216 nach Dahlenburg (Industriegebiet) sobald ihr die Kuppeln der Biogasanlage seht. Wenn ihr durch das Industriegebiet gefahren seid, geht es links auf der Landesstraße 221 nach Harmstorf weiter. Kurz hinter dem Ortsschild Harmstorf fahrt ihr rechts ab und schlängelt euch, immer links haltend, durchs Dorf. Am Feuerwehrteich biegt ihr links in den Barskamper Weg und folgt diesem ziemlich genau 2 km lang. Kurz bevor die hohen Bäume auf der rechten Straßenseite aufhören, findet ihr rechts den Weg zur Bienenwiese, direkt vor dem letzten Windrad (rechts).

Warst du, lieber Leser der Nachrichten aus dem Garten, bisher nur positive Berichterstattung gewöhnt, muss ich dich jetzt mit einer Schreckensmeldung konfrontieren:

Giersch

Ich bin äußerst wildkrauttolerant, aber beim Giersch hört der Spaß auf. Er macht alles platt, was nicht deutlich größer wächst als er selbst und wuchert unkontrollierbar. Auch die Philosophie mancher Gierschbefürworter „aufessen, statt bekämpfen“ hilft da nicht wirklich weiter, denn er wächst so schnell, dass man mit Smoothie machen gar nicht nachkäme.

In meinem langen Gärtnerleben habe ich immerhin herausgefunden, dass eine Säuberungsaktion im Herbst viel erfolgversprechender ist, als im Frühjahr. Brechen dann nämlich kleine Stücke der Wurzelausläufer im Boden ab, wachsen sie sich unter der Erde tot, ohne die Oberfläche zu erreichen. Das liegt daran, dass die Triebkraft im Herbst deutlich geschwächt ist.

Auch ein Abdecken mit einer mindestem 30 cm dicken Laubschicht, die dann zwei Jahre liegen bleiben muss, ist erfolgversprechend. Zwischen Gehölzen sogar die bislang einzige Möglichkeit dem Giersch beizukommen. Hatte sich der Giersch allerdings schon ausgesamt, kann er nach dem Entfernen der Laubschicht erneut aufwachsen.

Bislang kannte ich unter den Pflanzen nur den Balkan-Storchschnabel, der dem Giersch Paroli bieten konnte. Er treibt schon sehr früh aus und beschattet den Boden so stark, dass andere Gewächse im Wuchs deutlich zurückbleiben.

Eine richtige Entdeckung ist nun allerdings, dass mit dem Großen Immergrün, botanisch Vinca major, eine dauerhafte Gierschfreiheit zu erreichen ist. Dazu entfernt man die oberirdischen Teile des Wildkrauts und grob auch die Masse der Wurzelausläufer und pflanzt im Abstand von 20 – 25 cm das Immergrün. Das sind etwa 20 Pflanzen pro Quadratmeter. Im Frühjahr wird noch etwas Giersch aufkommen, mit fortschreitendem Wachstum der Vinca aber ganz verschwinden.

Das Große Immergrün scheint aus seinen Wurzeln Stoffe abzusondern, die der Giersch nicht verträgt. Zusammen mit der Beschattung durch seine immergrünen Blätter wird so der Verdrängungseffekt erreicht.

Vinca major ist ein etwa 30 cm hoher Halbstrauch, der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt und von den Römern über die Alpen gebracht wurde. Er wurde in Klöstern und Burgen als Heilpflanze kultiviert und ist von dort aus verwildert. Genau wie sein naher Verwandter, das Kleine Immergrün, gehört er zur Familie der Hundsgiftgewächse. Heutzutage werden weder Vinca major, noch Vinca minor medizinisch genutzt, da zu viele Nebenwirkungen auftauchen.

Ich habe bisher nur von einem Garten gehört, wo die Verdrängungswirkung nicht so hundertprozentig funktioniert. Ich vermute, dass dort nicht die Wildform verwendet wurde, sondern eine der verschiedenen Zuchtformen.

Im BienenBlumen-Garten gibt es nur eine begrenzte Anzahl dieser Stauden. Wer daran Interesse hat sollte diese deshalb vorbestellen. Entweder per Mail oder besser telefonisch unter 05851 7848.